Chronik

Der Name TOBOGGAN ist zurückzuführen auf einen leichten Schneeschlitten der kanadischen Indianer und Eskimos. Das Geschäft gab es bereits 1900 in Paris. Es ist daher auf jeden Fall über 100 Jahre alt. Der Toboggan war und ist auch heute noch, am Anfang des 3. Jahrtausends, ein überaus beliebtes Geschäft mit einer sehr alten Tradition.

Bereits der Urgroßvater des am 27. Februar 1988 verstorbenen Toboggan – Besitzers Rudolf Konrad, Herr Josef Huber (29.05.1812 – 11.11.1901) war Schausteller (Karussell-Besitzer). Dessen Tochter Johanna führte das Schaustellergewerbe (Karussell, Kettenflieger, Schiffschaukel) weiter und heiratete den Zollbeamten Max Klapp (01.06.1854 – 17.06.1916), Großvater des oben genannten Rudolf Konrad.

Die Tochter Hedwig von Max Klapp (Mutter von Rudolf Konrad) und der Sohn Max Klapp jun. (gestorben 1982 in Schongau) blieben weiter dem Schaustellergewerbe treu. Hedwig Klapp heiratete den Konditormeister Hans Konrad (14.09.1892 – 25.04.1967) und beide kauften 1920 den Ihnen heute bekannten Toboggan, der damals allerdings anders aussah, nämlich mit 2 Rutschbahnen und dem sog. Hexenkessel.

Das Geschäft nannte sich damals: TROTTOIR ROIL – AND CANADIAN ELEKTRO-TOBOGGAN – H. KONRAD

Später wurde der Turm verkürzt und nur noch mit einer Rutschbahn betrieben. Mit diesem Geschäft bereiste das Ehepaar Hans und Hedwig Konrad die Länder Ungarn, Kroatien, Italien und von 1926 – 1932 alle Hauptstädte der österreichischen Bundesländer. Seit 1933 steht nun der Toboggan bis zum heutigen Tag auf dem Münchner Oktoberfest, einschließlich der Herbstfestjahre 1946/48.

Dieses traditionsreiche Geschäft ist nun seit 1920, also seit 104 Jahren im Besitz der Familie Konrad aus Schongau. Rudolf Konrad (geb. am 20.01.1925), der schon von Kindheit an den Schaustellerbetrieb miterlebte, übernahm nach dem Tode seines Vaters, Hans Konrad, 1967 zusammen mit seiner Mutter Hedwig den Toboggan und wurde nach deren Tod im Jahre 1976 Besitzer. Seitdem führte er das Geschäft zusammen mit seiner Ehefrau Astrid, der Tochter des Studiendirektors Dr. Gerhard Gnass (gest. 1977), bis zu seinem Tode am 27.02.1988.

Mit dem Tode von Rudolf Konrad ging das Geschäft in den Besitz von dessen Witwe Astrid Konrad (geb. am 15.09.1940) über. Sie führt den Schaustellerbetrieb zusammen mit ihrem Sohn Claus (geb. am 21.07.1968) weiter, um die nunmehr über 100-jährige Familientradition fortzuführen. Aufgrund des großartigen Einsatzes und Engagements von Sohn Claus blicken Astrid Konrad und ihr Sohn mit Stolz auf den technisch und optisch hervorragenden Zustand ihres Toboggans. Im Jahr 2012 übergab Astrid Konrad den Toboggan an Ihren Sohn Claus. Fortan läuft das Geschäft unter seiner Leitung. Oma-Chefin, wie Astrid liebevoll genannt wird, ist bis heute auf der Wiesn mit dabei und unterstützt überall da, wo Sie gebraucht wird.

Im Zeitalter modernster Elektronik und am Beginn des 3. Jahrtausends freuen sich Astrid Konrad, Sohn Claus und Ihre beiden Enkel Fabio (geb. am 07.11.2003) und Moritz (geb. am 27.06.2022) ganz besonders, im Jahre 2024 mit diesem alten, traditionsreichen Schaustellergeschäft, das 189. Münchner Oktoberfest feiern zu dürfen.

Interessant ist vielleicht noch den Zufall zu erwähnen, dass bei einer Eheschließung zur Fortsetzung der Tradition immer ein Ehegatte aus dem Schaustellergewerbe stammte, wogegen der andere Partner mit diesem Gewerbe nichts zu tun hatte.

Dieses außergewöhnliche Nostalgie-Fahrgeschäft TOBOGGAN der Familie Konrad sehen Sie nur auf dem weltgrößten Volksfest – dem Münchner Oktoberfest.

Toboggan Erklärung:
Der Begriff Toboggan kommt von dem Wort odabaggan, ein Begriff des nordamerikanischen Ureinwohner-Volkes Algonquin oder Algokin, der einen Schlitten zum Transportieren von Waren über den Schnee bezeichnet.

Der Toboggan ist eine Erfindung der östlichen Ureinwohnervölker. Diese Jäger bauten zunächst Toboggans aus äußeren Schichten von Hölzern, um Wild über den Schnee zu transportieren. Die Eskimos machten Toboggans einst aus Walknochen. Der traditionelle Toboggan wurde aus Holz gemacht.

Subarktische Ureinwohner-Völker bauten Toboggans aus zwei oder mehr dünnen Lärchen- oder Birkenbrettern, die zum Transport über Schnee und Eis genutzt wurden. Ein Querholz- verband die zwei Bretter. Vorne bogen sich die Bretter nach oben, um Bodenunebenheiten problemlos zu überqueren.

Die Bretter mussten unverarbeitet, frisch oder nass sein, wenn sie gebogen und miteinander zur Form des Toboggans verbunden wurden bis sie trocken waren. Toboggans hatten einen flachen Boden.

Sie hatten eine Länge, die von einem bis zwei bzw. zweieinhalb Metern reichten, und man konnte mit ihnen gewöhnlich bis zu vier Menschen pro Schlitten transportieren. Da Toboggans keinerlei Steuerungsmöglichkeiten haben, verlagerten die Passagiere ihr Gewicht oder schleiften ihre Füße im Schnee um die Geschwindigkeit und die Richtung zu kontrollieren.

1883 wurde Tobogganing als eine Wettkampfsportart eingeführt. Bei der Winterolympiade verwendete der Rennrodelsport Fiberglas-, Stahl- oder Holztoboggane. Die Fiberglassschale wurde an zwei Kufen befestigt, die aus Stahl mit Spitzen aus geschnitztem Holz waren.

Der Bobsport hat sich aus dem Tobogganing-Sport entwickelt, obwohl er schneller ist und wahrscheinlich als Sport am Mount Royal in Montreal, Quebec begann.

Tobogganing im heutigen Wintersport kann Geschwindigkeiten bis zu 145 km/h erreichen. Auf internationalem Level umfasst Tobogganing Rennrodeln, Bobfahren und Skeleton.

Erfinder: Ureinwohner und Eskimovölker
Zeit der Erfindung: Pre-europäische Periode
Ursprung: Canada